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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 42

1907 - Leipzig : Freytag
42 Ozeans Land sei. dafr hatte er auch noch andere (grnde. Portugiesische lo raunvxmat'(man ^^iuw-il-n groes Schilfrohr knstlich geschnitztes H z und einmal sogar zwei fremdartige Leichname von Westen der das L^nd ,T thl6"' 0tu6u ^ttc kin greres erlangen, als dieses nbl 'ff \ 3"erft "nbte er ^ an seine Vaterstadt um die notigen Schiffe; aber er wnrde als ein Schwrmer abgewiesen. Darauf Welt m/" h !ttufle"' bie boma,S die berhmtesten Seefahrer der Welt waren, doch auch Hier bat er vergebens. Endlich erhielt er nach 2166. 23. Kolumbus landet nach der ersten Entdeckungsreise im Hafen von Palos. (Gezeichnet von Marie Chalupe! nach Hartings Bildern aus der Geschichte.) abermaligem, achtjhrigem Warten vom König von Spanien drei kleine Schiffe und 90 Mann Bemannung, um die gefhrliche Reise anzutreten. Erste Reise des Kolumbus. Am 3. August 1492 segelte Kolumbus mit seinen Schiffen in das weite Meer hinaus. Anfangs ging die Fahrt bei schnem Wetter und gnstigem Winde glcklich von statten. Aber nach langer Fahrt kamen sie an eine Stelle, wo das Meer mit Seegras wie zugewachsen schien, so da die Schiffe stecken zu bleiben drohten. Mehr als 60 Tage waren sie bereits unterwegs, und noch immer zeigte sich nicht das gewnschte Land. Der Mut der Matrosen

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 41

1907 - Leipzig : Freytag
41 21. Christoph Aolumtms. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 22. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 43

1907 - Leipzig : Freytag
43 begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebenzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte. Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein auf dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als falsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunst-stck auf, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange vergebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er entdeckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher Namens Amerigo Vespucci, erhalten.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 65

1907 - Leipzig : Freytag
65 36. Christoph Kolumbus. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in "der italienischen Seestadt Genna geboren und war der Sohn eines Tuchwebers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 30. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-Itcher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 66

1907 - Leipzig : Freytag
66 Ozeans Land fei, dafr hatte er auch noch andere Grnde. Portugiesische Seeleute erzhlteu, man habe zuweilen groes Schilfrohr, knstlich geschnitztes Holz und einmal sogar zwei fremdartige Leichname von Westen der das Meer treiben sehen. Kolumbus hatte kein greres Verlangen, als dieses Land zu entdecken. Zuerst wandte er sich an seine Vaterstadt um die ntigen Schiffe; aber er wurde als ein Schwrmer abgewiesen. Darauf ging er zu den Portugiesen, die damals die berhmtesten Seefahrer der Welt waren; doch auch hier bat er vergebens. Endlich erhielt er nach Abb. 31. Kolumbus landet nach der ersten Entdeckungsreise im Hafen von Palos. (Gezeichnet von Marie Chalnpek nach Hartings Bildern aus der Geschichte.) * abermaligem, achtjhrigem Warten vom König von Spanien drei kleine Schiffe und 90 Mann Bemannung, um die gefhrliche Reise anzutreten. Erste Reise des Kolumbus. Am 3. August 1492 segelte Kolumbus mit seinen Schiffen in das weite Meer hinaus. Anfangs ging die Fahrt bei schnem Wetter und gnstigem Winde glcklich von statten. Aber nach langer Fahrt kamen sie an eine Stelle, wo das Meer mit Seegras wie zugewachsen schien, so da die Schiffe stecken zu bleiben drohten. Mehr als 60 Tage waren sie bereits unterwegs, und noch immer zeigte sich nicht das gewnschte Land. Der Mut der Matrosen

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 67

1907 - Leipzig : Freytag
67 begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am ^Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel.. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte. Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein aus dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als salsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunststck aus, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange ver-gebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er ent-deckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher, Namens Amerigo Vespneci, erhalten.

7. Teil 3 - S. 23

1911 - Leipzig : Freytag
23 6) Unter den Kleinen Sundainseln ist die größte die Insel Timor (ó), die zur Hälfte den Niederländern, zur Hälfte noch den Portugiesen gehört. c) Die Molukken haben ihren deutschen Namen Gewürzinseln deshalb, weil sie die Heimat des Muskatnußbaumes und des Gewürznelkenstrauches sind. d) Die nach Philipp Ii. von Spanien benannten Philippinen sind bereits zum größten Teile von Christen bewohnt und seit kurzem im Besitz der Union. Die schöne Hauptinsel Luzon (sprich: lussôn) ist wegen ihres Reichtums an Zucker, Kakao und Kaffee bekannt und führt außerdem viel Manilahanf und Tabak aus. Die Hauptstadt, der treffliche Hafen Manila (î), ist durch ihre Zigarren- fabrikation von großer Bedeutung. Die Sundainseln werden wegen ihres großen Reichtums an Kolonialwaren und wegen ihrer günstigen Yerkehrslage stets für die Kolonialmächte aller Erdteile eine hohe Wichtigkeit besitzen. 3. Ostasien. 1. Bestandteile. Ostasien ist der von Hochasien nach der Küste des Stillen Ozeans herüberreichende Teil des Festlandes nebst den angehängten Halbinseln und vorgelagerten Inselreihen. 2. Senkrechte Gliederung. Das Festland wird von Gebirgszügen in nord- südlicher Richtung durchzogen, deren früher ebenfalls vorhandene östliche Parallelketten jetzt in das Meer versunken sind und einen großen Inselkranz darstellen. Die Erinnerung an die früheren Einbrüche der Erde wird durch eine große Zahl von teilweise noch tätigen Vulkanen und eine ungemeine Häufigkeit von Erdbeben wachgehalten. 3. Bewässerung. Große Ströme sammeln die Gewässer von Mittelasien und setzen in ihrem Unterlaufe so viel Schutt und Schlamm an, daß sie ihr Bett über die umhegende Fruchtebene erhöht haben und nun, ebenso wie der Po, inner- halb ihrer selbstgeschaffenen Dämme ihre Fluten daher wälzen. Es kommt öfter vor, daß die Dämme durchbrochen werden, und vornehmlich derhoangho (hoanghô) hat dann für seine Gewässer einen ganz andern Weg zum Meere gesucht und dabei mehrmals furchtbare Zerstörungen angerichtet. 4. Fruchtbarkeit. Der Boden des Festlandes besteht izu einem großen Teile aus Löß, einer fruchtbaren gelblichen, durch die Stürme von W. herbei- geführten feinen, staubartigen Erde. 5. Bewohnerschaft. Das Festland sowie die Inseln stehen unter dem Ein- flüsse des Monsunregens und haben deshalb eine gute Bewässerung und eine an vielen Stellen hervorragende Fruchtbarkeit. Dies alles hat zusammengewirkt, um hier die mongolische Rasse sehr bald zur Seßhaftigkeit und zu höherer Kultur gelangen zu lassen. Jahrtausendelang von dem Verkehr mit anderen Völkern abgeschlossen, haben die Ostasiaten jetzt angefangen, sich an dem Welt- verkehr und der Weltpolitik zu beteiligen, und zwar entsprechend ihrer guten geistigen Veranlagung und ihrer körperlichen Zähigkeit und Ausdauer mit großem Erfolge. a) Japan. 1. Name. Das Kaiserreich Japan hat seinen Namen durch eine Entstellung des japanischen Wortes Nippon erhalten, was soviel wie Sonnenaufgang, also den Orient gegenüber dem Festlande von Asien bedeutet. ........ ^ ^-.¡j

8. Teil 3 - S. 45

1911 - Leipzig : Freytag
45 Niederländischen Herrscherhanse der Oranier benannt ist, letztere nach dem Vaal (d. i. dem fahlen, gelben Flusse, spr. : fai). In Transvaal finden sich sehr er- giebige Goldfelder, besonders bei Johannesburg, der bedeutendsten, auch von vielen Deutschen bewohnten Stadt von Südafrika. c) Nach dem Sambesigebiete (bê) schließt sich Britisch-Zentralafrika und Rhodesia (ê) an. Das Land wird größtenteils von Bantunegern bewohnt und wird von einer Eisenbahn durchzogen, die von Kapstadt über Kimberley geht und in das Nilgebiet weiter geführt werden soll. Der Anschluß von Bulawayo zu den Wasserfällen des Sambesi (d. i. Fischfluß) ist bereits fertiggestellt. B. An der Westküste liegt die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika. S. „Deutsche Kolonien". 4. Die Afrikanischen Inseln. a) Die größte zu Afrika gehörige Insel ist Madagaskar (gás). Sie wird durch die Straße von Mozambique vom Festlande getrennt und ist im N. von hohen Gebirgen durchzogen, die den vom Ozean kommenden Hegen auffangen, so daß ein großes Gebiet der Insel von Steppe bedeckt ist. Die Pflanzen- und Tierwelt ähnelt besonders auf der Ostseite derjenigen von Indien. Große Landsäugetiere fehlen; eigentümlich sind der Insel ebenso wie dem südlichen Vorderindien die Lemuren oder Halbaffen. Die Bevölkerung ist gemischt aus Bantunegern und malaiischen Stammen. Das Klima ist für Europäer ungesund. Die Hauptstadt ist Tananariwo (î). Die Insel ist seit einiger Zeit in französischem Besitze. b) Die Maskarenen (ênen) sind zum größten Teil mit Zuckerrohr ange- baut. Von ihnen gehört die Insel Mauritius zu Großbritannien, die Insel Réunion (reüniong) zu Frankreich. c) Im Atlantischen Ozean liegt das kleine vulkanische Eiland St. Helena (èie), auf dem Napoleon I. 1821 in Verbannung starb. Es ist in britischem Besitze. d) Im innersten Teil des Guineabusens liegen vier Inseln, von denen zwei spanisch und zwei portugiesisch sind. Die größte von ihnen, Fernando Po, liegt vor der Biafrabai (biâ). e) Vor dem Kap Verde (wérde), d.i. dem Grünen Vorgebirge, liegen die Kapverdi- schen Inseln. Sie sind in portugiesischem Besitze, sehr gebirgig und ungesund, werden aber von den Schiffen häufig angelaufen, umwasser und Kohlen einzunehmen. /) Die Kanarischen Inseln sind spanisches Besitztum. Von den alten Römern wurden sie als die Glücklichen Inseln bezeichnet. Die größte von ihnen ist Tene- riffa (teneriffa). Auf ihr ragt der vulkanische Pik (d. i. Spitzberg) von Teneriffa (3700 m hoch) empor. Zu der Inselgruppe gehört auch Ferro, von wo man früher die Meridiane zählte. g) In portugiesischem Besitze ist außerdem die Insel Madeira (madera), in dessen mildem Klima ein feuriger Wein und viel Zuckerrohr gedeiht. Wegen seiner milden Luft wird es von Brustkranken aufgesucht, außerdem ist es Kohlen- station für die nach Südamerika und Südafrika fahrenden Dampfer. h) Die fruchtbaren Azoren (sprich: aszôren) liegen im Gebiet des Golfstromes und haben deshalb ein warmes Treibhausklima, in dem besonders Ananas, Orangen und Bataten gedeihen. Von den Portugiesen, in deren Besitz sie sind, werden sie zu Europa gerechnet.

9. Teil 3 - S. 64

1911 - Leipzig : Freytag
64 a) Unter den zu Großbritannien gehörigen Bahamainseln ist die kleine Insel Guanahani geschichtlich merkwürdig. Kolumbus nannte sie San Sal- vador (ô), d. h. Heiliger Erlöser; heute führt sie den Namen Wallings-(uótling)-insel. b) Unter den Großen Antillen ist Kuba die größte und wichtigste. Wegen ihrer Fruchtbarkeit und wegen der Schönheit ihrer Tropenlandschaft nennt man sie „die Perle der Antillen". Auf ihr wird sehr viel Zucker, » Kaffee ¡und Tabak gebaut. Der wichtigste Platz ist La Habana (sprich: awâna) mit trefflichem Hafen und hochentwickelter Tabakfabrikation. Die früher spanische Insel ist jetzt eine Eepublik, steht aber unter der Leitung der Vereinigten Staaten. Die Insel Haiti (haîti) wird von zwei Republiken eingenommen, der Neger- republik Haiti und der Mulattenrepublik San Domingo (i). Den Engländern gehört die Insel Jamaika. Das Haupterzeugnis ist der aus dem Zuckerrohr gewonnene Rum. Die Insel Portoriko (î, d. h. Reicher Hafen) erzeugt hauptsächlich Tabak und gehört den Vereinigten Staaten. Die sämtlichen Großen Antillen sind wegen ihrer reichen Bodenerzeugnisse dicht besiedelt. c) Die Kleinen Antillen erzeugen ebenfalls Kolonialwaren und sind im Besitze verschiedener europäischer .Staaten (der Franzosen, Niederländer, Dänen, Eng- länder). Das französische Eiland Martinique hat durch den furchtbaren Ausbruch des Mont Pelé neuerdings eine traurige Berühmtheit erhalten (Fig. 27, 28). - Iv. Südamerika. 1. Flächengliederung. Das nahezu dreieckige Festland ist fast gar nicht gegliedert und gleicht darin dem etwa in derselben Breite liegenden Afrika. 2. Oberflächengestalt. Das Gebirge der Anden (oder Cordilleras [kordiljeras] de los Andes) erstreckt sich von der Landenge von Panama bis an die Magellan- straße, die den_archipel der Feuerlandsinseln von dem Festlande abschneidet. Durch seine Lage unmittelbar an der Meeresküste und seine geringe Schartung hat es viel dazu beigetragen, den Verkehr zwischen der Atlantischen und der Pazifischen Küste zu hindern. Selbständig ist das Hochland von Guayana (sprich: gwajâna) und das Gebirgs- land von Brasilien. Zwischen den Gebirgen erstreckt sich ein großes^Tiefland, das sich in das Becken des Orinoko, des Amazonenstromes und des Rio de la Plata (pláta) gliedert. In den Llanos des Orinokogebietes gedeiht infolge des zur Sommerzeit eintretenden Tropenregens nur Gras, das aber verdorrt, sobald größere Hitze oder Trockenheit eintritt. Am Amazonenstrom, der mit dem einheimischen Namen Maranon (maránjon) heißt, ziehen sich üppige Urwaldgebiete, sogenannte Selvas (szélwas), in riesiger Ausdehnung hin. Sie bekommen ihre Feuchtigkeit von dem an den Fluß ufern bis tief in das Innere hinein wehenden Seewinde. Der Wald bietet dem Vordringen der Menschen namentlich dadurch große Schwierigkeit, daß von den Ästen der hohen Tropenbäume Schlingpflanzen (Lianen) herab- hängen, die sich untereinander verflechten. Auf den Ästen der Bäume wachsen als Schmarotzerpflanzen großblütige Orchideen. Man gewinnt aus dem Walde vornehmlich den Saft der Kautschukbäume, das Brasil- und Mahagoniholz und die hier vielfach wild vorkommende Ananas. Die Urwälder sind auch reich an

10. Teil 3 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 das hauptsächlich Zucker und Tabak ausführt, und Pernambuko (ú), der Mittel- punkt des Handels mit dem roten Färb- oder Brasilholz, das nach diesem Hafen auch den Namen Pernambukholz führt. An der Mündung des Amazonenstromes liegt keine größere Siedlung, da die Wasser Verhältnisse zu wenig geregelt sind. Brasilien ist äußerst reich an Gaben der Natur und kann sich bei geord- neter Regierung in dem Yerkehrsleben der Völker noch zu einer hervorragenden Rolle emporarbeiten. e) Guayana (gwajâna) ist ein verhältnismäßig niedriges Land, das nur von einzelnen Gebirgsketten durchzogen wird. Es hat ein heißes tropisches Klima und erzeugt deshalb auch die wichtigsten Tropenpflanzen (Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Ananas, Kakao, Pfeffer und Vanille), ist aber auch sehr un- gesund, und der östliche Teil Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne (kajénn, „das Land, wo der Pfeffer wächst") dient deshalb den Franzosen als Ver- brecherkolonie. Das mittlere Stück Surinam (î) gehört den Niederländern und der W. mit dem Hafen Georgetown (sprich: dschôrdschtaun) den Engländern. /) Das untere Orinokogebiet umfaßt die Republik Venezuela (weneszuêla). Es besteht aus einem heißen Küstenstrich, trockenen Llanos, die nur zur Regenzeit mit Gras überzogen sind, und reicht mit seinem Hinterlande bis in das Gebiet des Urwaldes. Der Orinoko steht in Bifurkation (d. i. Flußgabelung) mit dem Amazonenstrome, denn einer seiner Seitenarme ist mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, verbunden. Das Land, dessen Handel früher zu einem sehr großen Teile in deutschen Händen lag und das vor 400 Jahren eine Kolonie deutscher Kaufleute (besonders der Wels er in Augs- burg) war, leidet jetzt sehr viel unter staatlichen Unruhen. Seine Haupterzeug- nisse sind Tabak, der besonders bei Varinas (î) heimisch ist, Kakao und Kaffee. Die Hauptstadt ist Caracas (carácas), ihr Hafen La Guayra (sprich: la gwáira). Wirtschaftliche Wichtigkeit Südamerikas. Südamerika wurde in früheren Zeiten vornehmlich auf seine Edelmetalle hin ausgenutzt. Es ist auf weite Strecken hin so fruchtbar und für Plantagenbau so geeignet, in den außer- tropischen Gebieten so reich an Weideflächen, auf denen Viehzucht getrieben werden kann, daß es, auch wenn sich keine Industrie entwickeln sollte, den- noch ein für die Erzeugung von Rohstoffen wichtiges Land ist. Außerdem birgt es in seinen großen unaufgeschlossenen Gebieten noch viel Platz für Anbau und Ansiedlung. Die meisten Länder werden sich günstig entwickeln, sobald staatlich ruhigere Zeiten eingetreten sein werden. Für die Europäer ist leider namentlich die pazifische Küste sehr entlegen. D. Australien. I. Das Festland. 1. Entdeckungsgeschichte. Australien, das bedeutet das unbekannte Süd- land, das man von jeher auf der südlichen Halbkugel vermutete, ist erst sehr spät entdeckt worden. Die Holländer entdeckten im Anfange des 17. Jahrhun- derts von ihren malaiischen Besitzungen her den W. des Festlandes und gaben ihm den Namen Neuholland. Etwas später fand Abel Tas man die Inseln Tas- manien und Neuseeland und zerstörte dadurch den Glauben an das Bestehen 5*
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